Das Jugendparlament
Wäre die Erde meine Großmutter, würde sie uns Menschen links und rechts eine scheuern, Stubenarrest erteilen und hinterherrufen:“ …und denkt nach, wie ihr das wieder in Ordnung bringt!“ Macht die Erde nicht genau das gerade? Ohrfeigen in Form von Dürren, Überschwemmungen und Hitze und Corona als Stubenarrest? Es wird Zeit, dass die Menschheit was tut.
Es sieht aber eher so aus, dass die älteren Generationen das nicht hinkriegen. Zwar tun sie viel, doch meist eigennützig, kurzfristig, inkonsequent. Oder schlicht: unangemessen. „Fridays for Future“ zeigt, dass ihr Jugendlichen das seht und nicht mehr hinnimmt. Ihr, und eure Kinder erst recht, werdet länger hier sein, habt mehr Recht zu gestalten, müsst so viel schaffen. Wenn wir die Welt aber nicht hergeben, so holt sie euch doch.
Das Jugendparlament
Anmerkung: Die männliche Form ist menschlich gemeint und meint damit jede und jeden.
Es hat 200 Plätze. Man kann sich dafür aufstellen und wählen lassen.
Jeder sich bewerbende Mensch stellt ein Profil von sich ins Netz, in dem er sich präsentiert. Damit sich die Wähler ein umfassendes Bild machen können, gibt es zudem einen Katalog mit Fragen zu den wichtigen Feldern der Politik.
Bewerber vertreten nur ihre Überzeugung, nicht einen Wahlkreis.
Wählen kann jeder ab 14 Jahren, der seit einem Jahr in Deutschland lebt.
Ins Parlament kommen die Bewerber mit den 200 meisten Stimmen.
Das Parlament fußt auf dem Grundgesetz und kann es bei Einstimmigkeit ergänzen.
Die Parlamentarier bestimmen die Einrichtung von 10 Ministerien mit 10 Ministern und 10 Stellvertretern. Jeder Parlamentarier soll in zwei Ministerien mitarbeiten.
Die Parlamentarier wählen eine Regierung aus fünf Kanzlern und fünf Stellvertretern.
Als Ersatz für die Regierungsvertreter rücken die Bewerber mit den nächstmeisten Stimmen ins Parlament auf.
Die Länge der Legislaturperiode wird jedes Mal nach der Wahl neu bestimmt.
Parlamentarier dürfen sich zusammenschließen und eigene Organisationen aufbauen. Diese werden aus einer Stiftung finanziert und dürfen keine Spenden annehmen.
Jeder in Parlament oder Regierung bekommt aus der gleichen Stiftung eine Aufwandsentschädigung und eine 100%-Bahncard. Spenden anzunehmen, ist verboten.
Und so weiter.
Es gibt Jugendparlamente schon in anderer Form, quasi zum Spielen. Warum nicht ernst machen? Klar, würden die „echten“ Parlamentarier euch anfangs nicht ernst nehmen. Aber was, wenn ihr plötzlich durch eine Million Stimmen legitimiert wäret? Dann würden eure Vorschläge plötzlich im politischen Raum stehen. Würden Fragen stellen und Ausrufezeichen setzen. Sie würden den Verantwortlichen ordentlich Druck machen und dafür sorgen, dass wir die kommenden Jahre besser nutzen.